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Beitrag vom 01.08.2017
Tanz im August – 29. internationales Tanzfestival vom 11. August bis 2. September 2017
AVIVA-Redaktion
Dieses Jahr sind 24 Kompanien eingeladen, um das Spannendste aus der Tanzwelt zu präsentieren. Viele der eingeladenen Performer_innen befassen sich mit Gender-Thematiken, Sexualität oder dem Status des Körpers.
So lässt sich beispielsweise die Schweizer Choreografin Alexandra Bachzetsis in ihrem Solo von verschiedenen Künstlerinnen und Körperpraxen inspirieren, um die Performance der Geschlechter postqueer an ihre Grenzen zu treiben. Und auch die Berliner Choreographin Sasha Waltz inszeniert gemeinsam mit zwanzig Tänzerinnen Rituale von Weiblichkeit und setzt sich mit Körperbildern sowie Frauenbewegungen und Geschlechterkämpfen auseinander.
Während der gesamten Dauer des Festivals zeigt Tanz im August eine umfangreiche Auswahl von Arbeiten der spanischen Choreografin La Ribot. Eine Feministin und Pionierin der konzeptuellen Bewegung im Tanz der 90er Jahre, die sich ebenso versiert wie herausfordernd an der Schnittstelle von zeitgenössischem Tanz, Live Art, Video und Performance bewegt. Die Retrospektive umfasst die sechsstündige Performance "Laughing Hole" (2006), eine Auswahl ihrer gefeierten "Distinguished Pieces" in "Panoramix" (1993–2003), "Gustavia" (2008), ein Duett gemeinsam mit Mathilde Monnier, sowie die neueste Serie ihrer "Distinguished Pieces", "Another Distinguée" (2016). Eine Ausstellung präsentiert u.a. eine Auswahl ihrer Videoarbeiten von 2002–2014.
Unwanted
Wie können jene hörbar gemacht werden, die keine Stimme haben? Wie jene zeigen, die sich verbergen? In ihrem neuen Stück beschäftigt sich Dorothée Munyaneza mit Frauen aus Ruanda, die während des Genozids 1994 Opfer von Vergewaltigungen wurden, und mit den unerwünschten Kindern, die diesen Gewaltakten entsprangen. Was für ein Leben führen sie? Die in Ruanda geborene Sängerin, Schauspielerin und Choreografin sprach mit Frauen wie mit Kindern und sammelte ihre Geschichten, um in "Unwanted" von ihren Sorgen und Hoffnungen zu erzählen, um ihre Leben zu tanzen und ihre Verletzungen sichtbar zu machen.
Rosalind Goldberg, Sandra Lolax, Stina Nyberg
Immunsystemet
In ihrer neuen Arbeit erkunden die drei Choreografinnen Stina Nyberg, Rosalind Goldberg und Sandra Lolax die alltäglichen Unannehmlichkeiten des Körpers. Beginnend bei der politischen Geschichte des Körpers, erkundet "Immunsystemet" die Kehrseite des Wohlbefindens, und es betont die weichen, verletzlichen Teile des organischen Lebens. In ihren Kollaborationen interessieren sich die drei Choreografinnen stets für die biologischen und soziologischen Konstruktionen des Körpers. Ihre persönliche Erforschung körperlicher Mängel beschäftigt sich mit körperlicher Aktivität und der Frage, was diese repräsentiert.
Veranstaltungsort: verschiedene Spielorte in Berlin
Tickets: HAU2
Hallesches Ufer 32
10963 Berlin
Tel. +49(0)30.259 004 -27
Mehr Infos zum vollständigen Programm sowie den Veranstaltungsorten unter: www.tanzimaugust.de